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Die Raumgliederung in der Devisierung
Mit der IfA 18 (Information für Anwender, Ausgabe 2018) ist die Raumgliederung als neue Möglichkeit der Strukturierung von Leistungsverzeichnissen nach NPK eingeführt worden. Wir zeigen, wie diese zusätzliche Gliederungsmöglichkeit in der Devisierung und Abrechnung für manche Arbeitsgattungen eingesetzt werden kann.
Die Raumgliederung
Während der BKP dafür verwendet wird, die Arbeiten nach Kosten aufzusplitten, oder die Teilobjekte ein Objekt in mehrere Teile unterteilen, dient die Raumgliederung dazu, ein Objekt nach seinen Räumen zu strukturiert.
Das Vorausmass
Betrachten wir als Erstes ein einfaches Gipserdevis. Für alle Räume werden die Vorausmasse der Wände, Decken usw. berechnet und den entsprechenden NPK-Positionen zugewiesen, um die Gesamtmenge zu erhalten. Gleichzeitig werden die gewonnenen Vorausmasse für jeden Raum als Vorlage gespeichert. Sie dienen somit für eine nächste Arbeitsgattung als Vorlage und können sofort wieder verwendet werden, Raum für Raum. Ein Beispiel dafür sind die Inneren Malerarbeiten. Das reduziert den Aufwand beim Erstellen der nächsten Ausschreibung, oder es dient zumindest als Kontrollfunktion für die ermittelten Mengen. Wirklich viel gewonnen hat man damit aber noch nicht.
Raumgliederung im Leistungsverzeichnis
Die Strukturierung eines Objektes nach Räumen ruft nach der gleichen Sortierung des Leistungsverzeichnis: Also ein Leistungsverzeichnis, dessen gesamter Inhalt nach den Räumen sortiert oder aufgebaut ist.
So wie der Unternehmer Raum für Raum durchgeht und abarbeitet, so soll auch das Leistungsverzeichnis aufgebaut sein. Der Architekt oder Bauleiter kontrolliert dann die Arbeiten des Unternehmers Raum für Raum direkt aus dem Leistungsverzeichnis heraus. Das ist viel einfacher und effizienter als aus einem Dokument über die ganzen Seiten hinweg die einzelnen Positionen zusammenzusuchen und daraus die Inhalte eines Raumes herauszulesen.
Richtig zum Gewinn wird das bei Arbeitsgattungen wie z.B. den Metall- oder Schreinerarbeiten, wo in jedem Raum andere Details beachtet werden müssen. Man hält geradewegs das Pflichtenheft oder die Checkliste in der Hand.
Bis jetzt haben wir nur das Endergebnis betrachtet: Also das fixfertige Leistungsverzeichnis nach den Räumen sortiert. Nicht vergessen dürfen wir das Erstellen des Leistungsverzeichnisses, damit man beim Devisieren aus dem NPK möglichst einfach ein solches Leistungsverzeichnis erhält. Der NPK ist gegeben und lässt sich nicht ändern, und jeden Raum einzeln devisieren bzw. für jeden Raum ein eigenes Leistungsverzeichnis erstellen will schliesslich auch niemand. Hier ist es Sache der Software, dem Anwender durch geschickte Filterfunktionen und Sortiermöglichkeiten die nötige Unterstützung bereitzustellen. So muss er schnell von der einen Ansicht in die andere wechseln können.
Die Abrechnung
Die Strukturierung eines Objektes nach Räumen ermöglicht unter Umständen eine vereinfachte Abrechnung der geleisteten Arbeiten. Es ist nicht mehr unbedingt notwendig, die Arbeiten auszumessen. Man kontrolliert und erstellt eine Akonto-Rechnung ganz einfach nach fertig gearbeiteten Räumen. Die Software erleichtert das Erstellen solcher Abrechnungen erheblich. Die Beträge der einzelnen Räume können direkt aus der Zusammenstellung der Gliederungen aus dem Werkvertrag ausgelesen werden, das Ausmass für die Ermittlung des Betrages muss nicht mehr nachgetragen werden.